Was ist Taekwondo?

Taekwondo (TKD) ist eine koreanische Kampfkunst, die überwiegend als Kampfsport ausgeübt wird. Merkmal des Taekwondos ist es, Angreifer waffenlos, d. h., nur mit Händen und Füßen abzuwehren. Frei übersetzt bedeutet Taekwondo „Kunst des Fuß- und Handkampfes“, denn

  • Tae ( Fuß ) - beinhaltet alle Bein- und Fußtechniken
  • Kwon ( Faust ) - beinhaltet alle Arm- und Handtechniken
  • Do ( Weg ) - beinhaltet den Weg, die Lehre, die Methode

Im Vergleich zu anderen Kampfsportarten zeichnet sich Taekwondo dadurch aus, dass viel Wert auf die Fußtechniken gelegt wird und alle Techniken i.d.R. sehr schnell und dynamisch ausführt werden.

Seit wann gibt es Taekwondo?

Taekwondo hat sich über fast 20 Jahrhunderte hinweg in Korea selbständig entwickelt, aber erst 1955 „entstand“ das heute bekannte Taekwondo und wurde durch koreanische Großmeister 1965 nach Deutschland gebracht. 1973 wurde der Weltverband „World Taekwondo Federation“ (WTF) gegründet. Ebenfalls fand in diesem Jahr die erste Weltmeisterschaft im Vollkontakt statt. Die ersten Jahre war das deutsche Taekwondo (TKD) noch im „Deutschen Judobund“ organisiert. Die Trennung erfolgte 1981 mit der Gründung der „Deutsche Taekwondo Union“ (DTU). In 2017 wurde der Name des Weltverbandes in „World Taekwondo“ (WT) geändert. Neben dem im TuS-Esingen betriebenen olympischen WT-Taekwondo, existieren auch andere Taekwondo-Stile/Verbände, wie z.B. das sog. „traditionelle Taekwondo“ und der Stil, der sich unter dem Dach der „International Taekwon-Do Federation“ (ITF) zusammengeschlossen hat.

Wer kann Taekwondo trainieren?

Taekwondo ist fast für jedes Alter und nahezu jede körperliche Konstitution geeignet. Dies liegt darin begründet, dass man Taekwondo mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Ausrichtungen trainieren kann und sich dabei über die Zeit seine eigenen Schwerpunkten setzen und auch variieren kann, so dass Taekwondo auch bis ins hohe Alter betrieben werden kann.

Breitensport

Alle Sportler*innen beginnen mit dem Breitensport. Hier werden alle Disziplinen (Grundlagen, Formen, Vollkontakt, Selbstverteidigung) gleichwertig trainiert. Wer Taekwondo nur zur körperlichen Fitness trainieren möchte, ist hier genau richtig. Es werden sämtliche Muskelgruppen beansprucht, besonders jedoch die Rumpf- und Beinmuskulatur. Ein gezieltes Kräftigungs- und Dehnprogramm sowie Koordinationsübungen sind ständige Bestandteile jeder Trainingseinheit.

Turniersport

Wer sich intensiver mit Taekwondo befassen möchte und interessiert ist sich mit anderen Sportler*innen im sportlichen Wettstreit zu messen, kann Taekwondo als Turniersport betreiben. Hier stehen den Sportler*innen die Bereiche Vollkontakt und Formen offen.

Vollkontakt (Kyorugi)

Seit Olympia 2000 ist der Vollkontakt im WT-Stil eine offizielle olympische Sportart. Diese Disziplin ist sehr athletisch und dynamisch. Die Sportler*innen tragen Schutzausrüstungen, u.a. bestehend aus Kopfschutz, Unterarm- und Schienbeinprotektoren sowie einer sog. Kampfweste.

Formen (Poomsae & Freestyle)

Hierbei handelt es sich um einen Kampf gegen einen imaginären Gegner. Die Techniken müssen dabei möglichst exakt ausgeführt werden. Die Wertungen ähneln denen im Eiskunstlaufen oder Kunstturnen. Diese Disziplin unterteilt sich in Einzel-, Paar- und Synchronwettbewerbe. Während in den Poomsae-Wettbewerben die Bewegungsmuster genau vorgeben sind, können im Freestyle selbstentwickelte und mit Musik untermalte Choreografien gezeigt werden, die auch immer Akrobatikelemente beinhalten.

Selbstverteidigung (Hosinsul)

Taekwondo kann auch mit dem Ziel trainiert werden, Fertigkeiten und Fähigkeiten zur waffenlosen Selbstverteidigung zu erlernen. Trainiert wird die Abwehr von bewaffneten und unbewaffneten Angriffen aus verschiedenen Distanzen sowie in der Bodenlage. Neben der gezielten Anwendung von Taekwondo-Techniken kommen hier u.a. auch Hebeltechniken zur Anwendung. Ferner wird das allgemeine Verhalten ins potentiellen Gefahrensituationen trainiert.

Was sind die allgemeinen Effekte des Taekwondo-Trainings?

Unabhängig von der individuellen Ausrichtung des eigenen Trainings gilt, dass ein regelmäßiges Taekwondo-Training das Allgemeinbefinden verbessert, da es zu einem gesunden seelisch-körperlichen Gleichgewicht beiträgt, die die physische und psychische Behändigkeit und Beweglichkeit verbessert sowie lehrt Dinge mit dem nötigen Abstand zu betrachten. Dies geht einher mit einer Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und einer Stärkung des Selbstbewusstseins.

Bei Kindern und Jugendlichen kann Taekwondo darüber hinaus dabei helfen Aggressionen zu kanalisieren, deren Bewegungshunger zu stillen und auch Disziplin zu erlernen.

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